WDR Glückauf | Bergwerk 360° VR

Virtual Reality Experience

About

glueckauf.wdr.de ist ein vielfach ausgezeichnetes WebVR-Projekt und kann direkt über den Browser auf allen Device-Typen, vom Smartphone über Desktop-PCs, der Samsung Gear VR, bis zu den Highend-VR-Brillen HTC Vive und Oculus Rift, genutzt werden. Mit und ohne Virtual Reality-Headset.

Wer


Westdeutscher Rundfunk Köln,
Innovation Lab

Was

Virtual Reality Experience
Interaktive 360° Tour
Edutainment
Infotainment
Photogrammetrie
Realtime 3D Virtual Reality Game
Oculus Rift / HTC Vive
Oculus Go / Google Cardboard / GearVR

Wir

Konzeption
360° Videoproduktion
UI/UX Design
Motion Design
Postproduktion
Soundscape-Produktion
3D/CGI
Entwicklung

Awards

Grimme Online Award 2019 - Nominierung
Annual Multimedia Award 2020 - Gold
Deutscher Digital Award - Bronze
German Design Award - Nominierung
German Brand Award - Nominierung
PUNKT – Preis für Technikjournalismus - Kategorie Multimedia
Awwwards - Honorable Mention
FWA of the Day - VR Desktop
FWA of the Day - VR Mobile
CSS Design Awards - Website of the Day
CSS Design Awards - Best UI Design
CSS Design Awards - Best UX Design
CSS Design Awards - Best Innovation
Deutscher Reporterpreis - Nominierung
lorry - Journalistenpreis der Metropole Ruhr
Case Study

Ende 2018 schlossen Nordrhein-Westfalens letzte Steinkohle-Bergwerke. Eine Ära, die das Land ökonomisch und gesellschaftlich geprägt hat, ging zu Ende. Auch nachdem die letzte Zeche geschlossen ist, kannst du die eindrucksvolle Welt unter Tage mit eigenen Augen erleben: in unserem Virtuellen Bergwerk.

Wer auf seinem Gerät die Adresse glueckauf.wdr.de aufruft, ist bereit für die Förderkorb-Fahrt in die Tiefe.
Statt den Nutzer linear durch eine Story hindurch zu führen, wie es bei vielen anderen 360°-Videoproduktionen der Fall ist, kann der Betrachter bei glueckauf.wdr.de “sein” Bergwerk interaktiv, individuell und auf eigene Faust erleben. Kern des Ganzen ist dabei eine WebVR-Experience, die 360°-Realfilm mit Interaktivität verbindet. Die Schnittstelle zwischen den einzelnen Teilen des Gesamtprojekts bildet dabei kein klassisches Navigations-Menü. Stattdessen steht für den Nutzer ein Förderkorb bereit. Wer den besteigt und seine Wunsch-Episode auswählt, fährt kurze Zeit später - von einigen Kumpels begleitet - in die Tiefe.

Virtual Reality Roadshow

Seit der Premiere auf Prosper-Haniel, wo die Bergleute als erste die Gelegenheit hatten, das Projekt zu erleben, ist das „Bergwerk 360° VR“ auf Tour – unter anderem auf der Gamescom in Köln, der Internationalen Funkausstellung in Berlin, auf der Photokina oder dem NRW-Tag in Essen. Geplant ist außerdem, die Bergwerk-Experience mit einem VR-Truck an Schulen, Museen und öffentlichen Plätzen in NRW zu bringen.

Die Produktion

glueckauf.wdr.de ist das bislang aufwändigste 360°/VR-Projekt des WDR. Was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass ein Einsatz von elektrisch oder elektronisch betriebenen Kameras unter Tage normalerweise ausgeschlossen ist. Grund: Schon ein einziger Funke, der z.B. beim Akkuwechsel entsteht, kann ein so genanntes Schlagwetter (eine Methangas-Explosion unter Tage) auslösen. Bei herkömmlichen Film- und Fotoaufnahmen in 2D kommen deshalb seit Jahren speziell verkapselte Leih-Kameras zum Einsatz. Doch für die noch recht junge 360°-Technik gibt es solche Spezialgehäuse nicht. Sie zu bauen und vom “Bergamts-TÜV” abnehmen zu lassen, hätte enorme Summen, nicht zuletzt aber auch unendlich viel Zeit verschlungen. Die letzte Zeche hätte geschlossen, bevor mit dem Dreh begonnen worden wäre.

Dass am Ende dann doch in über 1.000 Meter Tiefe in 360° gedreht werden durfte, ist einer behördlichen Ausnahmegenehmigung mit diversen Auflagen zu verdanken gewesen: Für jeden Drehtag wurde die Bewetterung (Zufuhr von Frischluft) maximiert, Gebiete mit schwankender Gaskonzentration waren tabu und Akkuwechsel durften nur über Tage erfolgen. Außerdem wurde das Team bei allen Aufnahmen von Mitgliedern der Grubenwehr (der “unter-Tage-Feuerwehr”) begleitet - flankiert von Spezialisten, die den Gasgehalt der Umgebungsluft regelmäßig mit Messgeräten kontrollierten.

Wie sehr sich die Produktion auch im Detail von allem zuvor Erlebten unterschied, wurde spätestens am ersten Drehtag deutlich: Das gesamte Team stand sich in der Waschkaue (Umkleideraum im Bergwerk) plötzlich in Einheits-Blau gegenüber: Denn – im unglücklichsten Fall kann selbst eine Unterhose für Funkenflug sorgen und damit ein Schlagwetter auslösen kann, daher wurde für die Arbeit unter Tage auch die Unterwäsche vom Bergwerk gestellt. In Doppelripp-Blau.

Übrigens wird dieses Projekt wohl auf ewig das aufwändigste und vor allem einzige 360°-Projekt bleiben, was in einem deutschen Steinkohlebergwerk produziert wurde. Denn bis zum Ende der Kohleförderung im Dezember 2018 wird es keine weitere Drehgenehmigung für 360°-Projekte mehr geben.